Dr. Hubertus Habel Kultur-&Museumswissenschaftler
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Führungen

Für Bamberg und Coburg biete ich die unten aufgelisteten thematischen Führungen an.
Nach Absprache können die thematischen Schwerpunkte auch variiert bzw. teilnehmergruppenspezifische Aspekte integriert werden.

Für den "Schlüsseldienst" in Form der Führungen bin ich als Kulturwissenschaftler qualifiziert, der zur Coburger Geschichtskultur promoviert und die aktuelle Stadtgeschichte geschrieben hat.

Die Anmeldung/Buchung erfolgt unter der Mailadresse buero@dr-habel.de,

per Telefon unter +49 - 151 - 10066552.

Wichtige Hinweise zu allen Führungsangeboten:

Die Führungen dauern jeweils ca. 90 Minuten und kosten für jede Gruppe € 95,00 pauschal, ggf. zzgl. Fahrtkosten.
Erfahrungsgemäß können Führungen aufgrund intensiver Gesprächswünsche der Teilnehmer*innen länger dauern, worauf ich gerne eingehe. Das ist allerdings nicht mehr durch die Führungspauschale gedeckt, sondern kostet pro abgeschlossener Viertelstunde zusätzlich 15,-€. Dies wird bei Bedarf und spontan mündlich vor Ort vereinbart.

Sie werden direkt bei mir per e-Mail oder Telefon gebucht und gelten mit der schriftlichen Buchungs- und Terminbestätigung als vertraglich vereinbart.

Rücktritte von der Führung sind bis 24 Stunden vor dem vereinbarten Termin möglich. Für binnen 24 Stunden vor dem vereinbarten Termin geltend gemachte Rücktritte wird die Hälfte der Gebühr fällig.

Die Führung beginnt pünktlich. Ist die gebuchte Gruppe nach einer Wartezeit von 15 Minuten ohne Nachricht an mich nicht am vereinbarten Treffpunkt, so verfällt der Anspruch auf die Führung. Die volle Gebühr wird in diesem Falle jedoch fällig.

Coburger Schulen können die Führungen als Projekt durch das Bildungsbüro der Stadt bezuschussen lassen:

https://www.coburg.de/Subportale/KS-Cob/Projektfoerderung.aspx

Bamberg:

Gärtner und Grenzen – auch des Wachstums?

St. Gangolf ist eine Keimzelle der Bamberger „Gärtnerey“, dem östlichen Drittel des Welterbes „Altstadt Bamberg“. Mitten in der Gärtnerstadt trennte bis um 1800 eine Grenze das „Oberland“ (Immunität St. Gangolf) vom „Unterland“ (bischöfliches Stadtgericht) in zivil-, straf- und abgabenrechtlicher Hinsicht. Obwohl die Gärtner seit dem frühen 17. Jahrhundert immer gemeinsam auftraten, gab es auch Konflikte, die in den unterschiedlichen Zugehörigkeiten ihren Ursprung hatten und bis ins vergangene Jahrhundert virulent waren.

Seit etwa 1925 wuchsen die Unterglas-Kulturflächen um die natürlichen Grenzen der Vegetationsperiode ins Winterhalbjahr verschieben zu können. Kurios sind hoch in den Himmel gewachsene Glashäuser, deren erhaltenes Exemplar als "Schmankerl" die Führung abschließt.

Treffpunkt: St. Gangolf, Theuerstadt 4, Bamberg

 

Häcker rund um den Kaulberg

Die "Urbani-Bruderschaft der Häckerzunft" in Bamberg, gegründet am 18. Mai 1590, ist die einzige in Bayern noch bestehende Zunft - dank ihres Doppelcharakters als Bruderschaft.
Die Häcker, Weinbauern, leb(t)en und wirtschaften in Bamberg im Bereich zwischen Stephans- und Abtsberg. Noch heute gibt es deutliche Spuren ihrer vielhundertjährigen Kultur und Geschichte zu entdecken. Der gemeinsame Gang führt von der "Oberen Pfarre" vorbei an markanten Häckerhäusern und anderen Zeugnissen der Kultur dieser Bamberger Ackerbürger bis zur Laurenzi-Kapelle.

Treffpunkt: Obere Pfarre, Frauenplatz 1, Bamberg

 

Liebfrauen-Spital- und Gönninger-Kapelle

Die Bamberger Siechenstraße hat ihren Namen von den Spitälern, die hier – weit vor der historischen Stadtgrenze seit dem Hochmittelalter als Quarantänestationen gebaut wurden. Das Liebfrauen-Spital ist die älteste dieser Sozialeinrichtungen. Die benachbarte Gönninger-Kapelle geht auf eine Stiftung des gleichnamigen Bamberger Kaufmanns aus dem 18. Jahrhundert zurück.
Die gewöhnlich versperrten Kapellen bieten interessante Einblicke in die historische Funktionalität der Spitäler, die neben der Geschichte der Gotteshäuser Inhalte der Führung ist.

Treffpunkt: Sparkassenfiliale Bamberg-Nord, Siechenstraße 92, Bamberg

 

„Abseits!“ für den Alten Ebracher Hof?

Wir finden den prachtvollen Barockbau des Alten Ebracher Hofs im „Abseits“ des Dombergs, im Vorderen Bach. – Warum hat sich das bedeutende Zisterzienser-Kloster für seinen Repräsentationsbau in der Bistumsstadt diesen Platz ausgesucht, wohin sich heute kaum eine Besucher*in verirrt?
Der Spaziergang vom Gabelmanns-Brunnen zum Dom führt auch hier vorbei. Es geht dabei um die Hintergründe der subventionsunterfütterten „Barockachse“ der Schönborn-Bischöfe zwischen Kettenbrücke und Residenz: War es nur deren vielzitierte „Bauwurmb“-Besessenheit? Warum hängen diese Bauwerke mit Jesu Einzug in Jerusalem am Palmsonntag zusammen? 
Rätselhaft erscheinende Fragen, die aber zum Thema hinführen: Das Staatsrecht des „Heiligen Römischen Reiches“ und damit auch das des Hochstifts Bamberg bestand nicht nur aus geschriebenen Gesetzestexten sondern in erheblichem Maß aus detaillierten Ritualen im (teil-)öffentlichen Raum. Temporäre und dauerhafte Architekturen umrahmten diese Rituale und kommentierten sie. Mit dem Wandel der politischen Machtkonstellationen wurden auch die entsprechenden Zeremonien verändert.
Die Führung vermittelt einen Einblick in die dynamische symbolische Dimension des Welterbes „Altstadt Bamberg“ anhand der „Barockachse“ und damit neue Sichtweisen auf den altbekannten alltäglichen Lebensraum in Bamberg.

Treffpunkt:    Grüner Markt: "Gabelmann"-Brunnen, Bamberg

 

Coburg:

Vorder- und Hintergründe der Coburger Stadtgeschichte

Coburgs Altstadt-Fassaden, Gassen und Plätze laden ein zum Gang entlang bedeutsamer Aspekte der Stadtgeschichte vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert. Der Spaziergang erschließt geistes-, kultur- und politikgeschichtliche Hintergründe der Stadtanlage sowie ausgewählter Gebäude und Denkmäler: Hintergründe, die lokale und internationale Verflechtungen und Spannungsverhältnisse deutlich werden lassen.

Treffpunkt: Coburg, Marktplatz: Rathaus

Leitung: Dr. H. Habel

 

Stadtarchäologie:
Trufalistat und die Benediktiner

Coburg am Übergang des Hoch- zum Spätmittelalter im 13. Jahrhundert ist Thema dieser Führung. Sie beginnt mit der Erkundung der ursprünglichen Bebauung des heutigen Marktplatzbereiches und führt über den Bereich um St. Moriz mit der Darstellung der sozialgeschichtlichen Rückschlüsse aus der Friedhofsgrabung 2001 zu den Grundmauern der Benediktinerpropstei ins Grabungsmusum Kirchhof. Treffpunkt: Marktplatz, Rathaus

Leitung: Dr. Habel

 

Stadtentwicklung Coburgs im Mittelalter

Die archäologischen Grabungen der letzten Jahre haben es ans Licht gebracht: Trufalistat, wie Coburg bis ins 12. Jahrhundert hieß, war deutlich kleiner als die heutige Altstadt und lag wohl mehr im östlichen Bereich um St. Moriz. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, während des Interregnums, wurde die heutige Stadt unter den Grafen von Henneberg auf vergrößerter Fläche nach dem Plan des irdischen wie des himmlischen Jerusalems mit Mauer, Straßenkreuz und vier Toren angelegt.

Diese Grundlagen des Coburger Stadtplans, die soziale und wirtschaftliche Bedeutung der mittelalterlichen Stadt, ihre bauliche Entwicklung sowie ihre Merkmale wie Markt, Rathaus, Kirche und Spital sind Themen der Führung.

Treffpunkt: Marktplatz, Rathaus

Leitung: Dr. Habel

 

Ein Himmel auf Erden:
St. Moriz als gotischer Kirchenbau

St. Moriz als gotischer Kirchenbau steht im Zentrum dieser Veranstaltung. Dabei werden die Fragen nach der Baugeschichte von St. Moriz I-III ebenso erkundet wie die geistesgeschichtlichen Grundlagen mittelalterlicher Kirchenarchitektur, die typischen gotischen Bauformen, die Ursachen des Mauritius-Patroziniums und die spätmittelalterliche Innenausstattung der Kirche.

Treffpunkt: St. Moriz, Westportal

Leitung: Dr. Habel

 

Arm und Reich in Coburg

Die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Coburgs wird anhand der kulturgeschichtlichen Hintergründe von Gebäuden wie dem Judentor, dem Georgenspital, dem Münzmeisterhaus, dem Landestheater, dem Schloss Ehrenburg und dem Beginenhaus am ehemaligten Salvator-Friedhof erkundet.

Treffpunkt: Judentor

Leitung: Dr. Habel

 

Coburger Narreteien:
Narren und andere Randgruppen der Coburger Gesellschaft.

Ausgehend von der religiösen Basis der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Narrenidee (Ps. 52) und der „Civitas diaboli“ des Augustinus‘ wird die religiös (Lesung am Fastnachtssonntag: 1. Kor. 13, 1-13), wirtschaftlich und sozial bedingte Ausprägung der Konfliktsituation von Fastnachts- und Fastenzeit aufgeschlüsselt. Auch die an die Vanitas erinnernde Funktion der die „Civitas diaboli“ personifizierenden Narrenskulpturen der Gewölbekonsolen in der ehemaligen Michaelskapelle der Morizkirche wird thematisiert. Von hier aus geht die Führung an andere Stellen in der Coburger Innenstadt, um den Narrenaspekt auch auf andere Gruppen der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Gesellschaft auszudehnen, die qua Herkunft (Juden, „Zigeuner“), körperlichem bzw. geistigem Gebrechen (Körperund geistig Behinderte) oder individuellem Verhalten (Kriminalisierte) bzw. Beruf (Abdecker, Henker ...) die Maßgabe der Christlichkeit bzw. der Ehrbarkeit nicht erfüllen konnten.

Treffpunkt: St. Moriz, Westportal

Leitung: Dr. Habel

 

Wem die Viertelstunde schlägt:
Geschichte der Zeitmessung und -verkündung

Die Verkündung der klösterlichen Horen, der Zeitpunkte der Gebetsstunden der Mönche, strukturierten den Tageslauf als Metapher des göttlichen Heilsplans. Gleichzeitig teilten die ungleich langen Horen auch den weltlichen Arbeits-, Mahlzeit- und Lebensrhythmus ein. Im Spätmittelalter wurde die Zeitmessung und –mitteilung durch Glockenschläge und Zifferblätter der Uhren verfeinert, die sich mit zunehmender wirtschaftlicher und sozialer Differenzierung immer weiter vom klösterlichen Ursprung entfernten.

Die „Zeitreise“ führt anhand der anschaulichen Beispiele an und in St. Moriz über die Anpassung des Coburger Kalenders an den Gregorianischen im Jahre 1700 und die Installierung der Minutenzeiger bis hin zur Funksteuerung durch die Braunschweiger Atomuhr seit 1999.

Treffpunkt: Kirchplatz

Leitung: Dr. Habel

 

Feuerwache und Türmerwohnung:
Der Morizturm

Die Baudatierung des Morizturms (Sonntag Exaudi 1450) ist der Schlüssel zur Bedeutung des Glockenturms der Pfarrkirche, mit dessen Bau die christliche und zugleich bürgerliche Gemeinde Zeugnis von ihrem Glauben ablegte. Diese Fragen stehen neben der Baugeschichte und den Aufgaben der Türmer in der Türmerstube im Zentrum der Führung. Das Signalblasen auf einem Türmerhorn steht jedoch ebenso auf dem Programm wie der Genuss der Aussicht über die Stadt hinweg.

Aus Gründen der Sicherheit müssen die Gruppen zu je ca. 10 Teilnehmer geteilt werden.

Treffpunkt: St. Moriz, Nordturm

Leitung: Dr. Habel

 

„Voraus zur Unzeit“:
Coburgs Werdegang zur ersten NS-Stadt Deutschlands

Durch die Stadtratswahl am 23.6.1929 hatten die Nazis in Coburg erstmals in Deutschland die Mehrheit in einem Parlament erreicht. Nicht ein historischer Zufall, sondern eine mehrjährige, mit Hitler strategisch geplante Kampagne hatte zu diesem Etappenziel geführt.

Die Führung stellt Coburg als Experimentierfeld der nationalsozialistischen Machtergreifung in das Zentrum des Interesses: Von 1922 bis zum Ende der Machtergreifung im Sommer 1934 spannt sich der Bogen der Erkundung an den historischen Schauplätzen.

Treffpunkt: Mohrenstraße, Kaufhof-Eingang

Leitung: Dr. Habel

 

„Stunde Null“ 1945:
Coburg am Ende des Zweiten Weltkrieges

Nach einigen Tagen mit Luft- und Artillerieangriffen besetzten die Amerikaner am 11.4.1945 Coburg, das bedingungslos kapituliert hatte.

In der Stadt finden sich bei genauem Hinsehen eine Fülle von Spuren, die der Zweite Weltkrieg und sein Ende mit der Beschießung Coburgs hinterlassen haben. Die Erkundung dieser Spuren, die Chronologie der Ereignisse und eine Fülle individueller Schicksale prägen diese Führung.

Treffpunkt: Marktplatz, Rathaus

Leitung: Dr. Habel

 

 


Dr. Hubertus Habel | buero@dr-habel.de